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Goodwood-Revival 2019: Renngeschichte auf höchstem Niveau

Verantwortlicher Autor: Erich Hein Goodwood, 05.10.2019, 16:32 Uhr
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Revival 2019
Revival 2019  Bild: Erich Hein

Goodwood [ENA] Kommt nach Goodwood zum Revival und lasst euch verzaubern. Alljährlich folgen rund 180.000 Besucher dieser Aufforderung und erleben drei Tage lang eine Reise in die Vergangenheit, die man so schnell nicht vergisst. Bereits zum 21. Mal feierte man die Anfänge der Automobilität, ...

die Rennen mit ihren Piloten und nicht zuletzt sich selbst. Der Herr auf Goodwood kurz „Lord March“ genannt, lässt bitten und alle kommen, die Autos, Motorräder, die Rennfahrer und zuletzt wir, gekleidet in authentischer Anzügen und Kostümen der Wirtschaftswunderzeit, passend zur Kulisse die uns in die Zeit der frühen 50igr und 60iger Jahre versetzt. Alles, aber auch alles, hat einen einzigartigen Flair. Vor allem die Rennen, die wahrlich noch Rennen sind, erzeugen eine Anziehungskraft, der man sich nicht entziehen kann.

Der Geruch von Benzin gepaart mit dem Dröhnen der Motoren hört man schon von weiten. Bereits im Eingangsbereich beginnt das Märchen, in dem wir nicht nur zusehen sondern mitspielen. Insgesamt 16 Rennen in verschiedenen Kategorien werden an allen drei Tagen des Events gefahren. Drei der Rennen werden in zwei Läufen ausgetragen, die restlichen in einem Lauf. Freitags begann man mit den Qualifikations-Läufen, die schon so genial sind das man die eigentlichen Rennen kaum erwarten kann.

Krönender Abschluss des Tages: um 18.30 Uhr startete das erste Rennen der „Kinrara Trophy“, das Lieblingsrennen von „Lord March“, dauerte eine Stunde und zeigte was den Geist von Goodwood ausmacht. Mindestens 200 Millionen Pfund schwer fuhren sie, die Ansammlung von Ferrari 250 GTO, Aston Martin, Jaguar E, AC Cobra, Maserati und Austin Healey der untergehenden Sonne entgegen hinein in den Abend. Samstag bei strahlendem Sonnenschein und gefühlten dreißig Grad eröffnete die „Fordwater Trophy“ mit Sport- und GT-Straßenfahrzeugen der Jahrgänge 1960 bis 1966 den zweiten Tag der Sinnesfreuden.

Im Anschluss die „Barry Sheene Trophy“ bei der die Motorräder ihren ersten großen Auftritt hatten. Dani Pedrosa, bekannt als jüngste Weltmeister der Klasse 250 ccm startete erstmals in Goodwood auf einer Hannah- Paton von 1967, der im zweiten Teil des Rennens eine grandiose Aufholjagd startete und von Platz 16 auf den 6 Rang ins Ziel kam.„Saloon Cars“, die bereits zwischen 1950 und 1959 bewegt wurden starteten bei der „St Mary`s Trophy“. Kleinwagen, wie dem Austin Austin A40 traten gegen Autos wie ein Ford Thunderbird oder Studebaker Silver Hawk an.

Prominente Fahrer wie Karl Wendlinger, Christian Horner und Stig Blomqvist zeigten ihr herausragendes Können. Mit einem Unfall und technischen Verstößen einiger Rennwagen, die zu Disqualifizierungen führten endete das erste Rennen. Sonntags im zweiten Durchlauf lieferten sich der Studebaker und ein Alfa Romeo Giulietta ein spannenden Kampf. Sieger wurde jedoch ein Austin A40 gefolgt von einem Volvo PV544S auf Platz zwei.

Die Marke Bentley, die dieses Jahr ihren 100. Geburtstag feierte würdigte man mit der „Brooklands Trophy“. Vom 3-Liter Auto von 1922 bis hin zum 4,5 Liter von 1930 war alles vertreten, was auch damals in Le Mans die Konkurrenz in den Senkel stellte. Hektisches Treiben an den Boxen verursachte die vor 100 Jahren besagte Regel, mit geschlossenem Verdeck starten und nach einem Boxenstopp das Verdeck zu öffnen um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Sieger in diesem „historischen“ Rennen war ein 4,5 Litre Blower mit Pilot Martin Overington zweiter Oliver Llewellyn in einem 4,5 Litre und Nummer drei Ben Collins mit seinem 3 Litre.

Auf den Tribünen und rund um die Rennstrecke blieb kein Platz frei, als sonntags nachmittags die RAC TT Celebration ihr einstündiges Rennen fuhr. Piloten mit illusteren Namen wie Mass, Lotterer, Jordan, Pirro, Brundle und Pescarolo um nur einige zu nennen, fuhren ein beinhartes aber faires Rennen. Bereits die Startaufstellung mit den Duos Shephard/Dumas und Wilson/Lotterer beide auf einer AC Cobra und einem Tojero Ford mit den Fahrern Hart/Minassian zeigten mit ihren starken Ford- 427- Motoren was die Fans zu erwarten hatten. Die Fahrer in ihren AC Cobras und Jaguar E Typen zeigten all ihre Erfahrung und Können gepaart mit Herzblut um den Sieg einzufahren.

Verdienter Sieger wurde Lotterer gefolgt von Dumas, dritter wurde ein Lister Jaguar von Treluyer. Beim Settring Cup (Tretauto dem Austin A40 nachgebaut) kamen die kleinsten ganz groß raus. Nach einem sehenswerten Le Mans Start der 4 bis 10jährigen Piloten wurde in die Pedale getreten, über die Rennstrecke in Richtung Ziel gepest, wo kein geringerer als Sir Jackie Stewart die Zielfahne schwenkte. Wer trotz des vollgepackten Programms noch Zeit hatte besuchte den Revival- Market mit zahllosen Shops und Ständen die zum Schoppen verführten oder ging samstags zu der Bonhams Versteigerung, die diverse, wenn auch nicht unbedingt günstige „Schmankerln“ im Angebot hatte.

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