Digitaler Wandel und Ethik
Wien [ENA] Die digitale Welt ist vieles, vielleicht bald alles, aber sie ist auch ein Spiel. Homo ludens hat sich eine Technik erfunden, die ihm endlos zu spielen erlaubt. Unser unruhiger Geist kann sich im Spiel vergessen und wenigsten virtuell allmächtig sein. Es ist vielleicht das Schicksal der Menschheit zum Spiel "verdammt" zu sein. Alles ist ihr nur noch Kunst und Technik um die große, innere Unruhe zu befriedigen.
Das wilde Sehnen verlangt immer neue, tollkühne Unternehmungen um der Welt ihr Dasein, ihre Stärke zu beweisen. Unermüdlich strebt die Menschheit nach neuem Lustgewinn und neuen Grausamkeiten um sich ihrer selbst bewusst zu werden. Homo faber und Homo ludens wechseln einander ab wie Nüchternheit nd Rausch, doch beide brauchen die Technik und die Unerbittlichkeit der Wirtschaft, damit ihr Streben Tiefe und Sinnhaftigkeit hat. In der Zwischenzeit hat sich die virtuelle Welt zu einer Welt in der Welt entwickelt und berührt mittlerweile fast alle Lebensbereiche. Eine gewisse Ernüchterung nach der Euphorie der ersten Stunde macht sich breit und die Erkenntnis, dass diese schöne, neue digitale Welt gar nicht so unproblematisch ist.
Das ruft viele Reaktionen hervor und auch der österreichische Rat für Forschung und Technologieentwicklung mahnt eindringlich, "Wir brauchen breite gesellschaftliche Diskussion über den digitalen Wandel jenseits unkritischen Fortschrittsglauben und alarmistischen Untergangsszenarien!" Sein neues Buch, "Digitaler Wandel und Ethik", das bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt wurde, nimmt Stellung zu Themen wie "Demokratische Herausforderungen, der autonome Mensch, Künstliche Intelligenz oder automatisierte Medizin. Schaudernd steht man aber auch vor den Szenarien der Sabine Koszegi, wenn sie die möglichen Absurditäten algorithmischer Entscheidungsunterstützungs-Systeme als Kampf des Menschen gegen die Allmacht der Maschine thematisiert